- Sant Thakar Singh -
Meditation auf das innere Licht und den inneren Ton, Surat Shabd Yoga nach dem Weg des Sant Mat.
- Sant Thakar Singh -
Vegetarische Ernährung & Sant Mat


ANTWORTEN AUF FRAGEN ÜBER
DIE VEGETARISCHE ERNÄHRUNG
von Sant Thakar Singh

Frage:
Meister, wir alle wissen, wie äußerst wichtig es ist, kein Fleisch zu essen, weil das unser Karma vermehrt. Aber kannst du den neu Dazugekommenen erklären, was wirklich die wahren Gründe sind, um Vegetarier zu werden?

Sant Thakar Singh: Seht, wir dürfen die Last unseres Karmas nicht vermehren - wie du schon sagtest. Alles, was wir benutzen in dieser Welt, hat einen bestimmten Wert: Die Luft, die wir einatmen, muß bezahlt werden, ebenso das Wasser, und auch das Licht der Sonne oder des Mondes ist nicht umsonst. Auch das grüne Gras, das überall wächst, muß bezahlt werden. Nichts ist kostenlos!

Wenn deshalb ein haus zu bauen ist, dann baut es nicht aus Gold oder Silber oder Edelsteinen. Es wird auch dann nur ein Haus sein, nichts weiter. Wenn das Haus aus einfachem Stein gebaut werden kann, der leiht zu beschaffen und billig ist, warum sollen wir es dann nicht aus Stein oder Ziegelstein bauen, warum sollen wir Gold verwenden? Das gilt auch für unser Leben. Wenn wir es ganz einfach und billig führen können, mit Hilfe der Pflanzen, warum sollten wir dann solche karmischen Lasten und Schulden auf uns laden?!

Da alles, was auf der Erde kriecht, Leben in sich hat, ist der dafür zu bezahlende Preis entsprechend hoch. Alles, was auf der Erde kriecht, ist nicht zu unserer Nahrung bestimmt worden, nur das was an den Obstbäumen reift und auf dem Tisch dieser Erde wächst. Gott in Seiner Weisheit hat uns mitgeteilt, was am besten für uns ist, so daß wir unser Leben führen können, ohne uns zu sehr mit Schulden zu belasten. Allerdings hat er auch nicht gesagt, daß unser Leben dann völlig kostenlos und schuldenfrei sei - das hat er nicht gesagt, aber er hat uns erlaubt, so zu leben, da wir uns durch unsere Meditationen relativ leicht und schnell von diesen geringen Schulden befreien können.

Ansonsten gib es da auch noch andere komplizierte Zusammenhänge. Die Wissenschaftler haben bei allen Lebewesen eine Art Gemüt und entsprechende Gefühle entdeckt. Auch bei geringen störenden Einflüssen schon wird das gesamte Nervensystem durcheinander gebracht, und es werden so viele Giftstoffe gebildet. Und wenn man in diesem Zustand dann stirbt, wird man im weiteren sehr zu leiden haben.

So wie es den Menschen ergeht, die Selbstmord begehen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sie sich in einem schrecklichen Zustand, so fürchterlich, daß sie sich umbringen müssen. Diese Gemütsverfassung dauert dann fort und fort, so daß dieser Mensch für lange, lange Zeit zu leiden haben wird.

Genauso ergeht es den Menschen, die Fleisch essen, das Fleisch von Tieren. Ihr Nervensystem ist sehr erschüttert worden und... Es ist ja so, daß schon beim puren Anblick eines getöteten Tieres unser Nervensystem reagiert, daß wir uns gestört und beunruhigt fühlen und in unserem Herzen betrübt. Wenn wir den Zustand eines Tieres mitansehen müssen, das getötet wird, - z.B. wenn ein Fisch stirbt, der aus dem Wasser gezogen wurde - noch Stunden danach oder auch Tage wird uns der Anblick verfolgen. Wir werden uns an die Lage des Fisches erinnern und uns sehr elend fühlen, und dieser Gemütszustand wird erst nach Monaten ganz vergehen. Irgendwann nach längerer Zeit mögen wir das Ereignis vergessen und uns im Herzen nicht mehr bedrückt fühlen, und wir mögen glauben, wir denken gar nicht mehr daran, aber der Eindruck bleibt dennoch vorhanden.

Wenn nun allein der Anblick des Tieres schon so viel verursacht, was ist dann erst, wenn wir davon essen! All diese Schwingungen und so viele Krankheiten dringen dann in unser System ein. Unser ganzes mentales System wird dadurch gestört.

Aber wenn ihr von den Pflanzen eßt, von den Früchten, dann ist alles wunderbar. Der Anblick der reifen Frucht, die verheißungsvollen Farben - alles ist wunderbar - der Duft - ihr erfreut euch daran, und selbst die Erinnerung ist noch erfreulich. Auch das Herz nimmt daran teil, und euer Gemüt und euer Körper leben auch in Frieden.

Meine Lieben, Gott hat alle Zuneigung für uns, und wenn Er einige Dinge für uns bestimmt hat, sollten wir die Weisheit Gottes auch annehmen und nicht unser Gemüt und unseren Intellekt einmischen. Deswegen wird dem Menschen in der Bibel und in allen anderen Schriften sehr klar mitgeteilt: "Tue dies nicht, tue nur das, tue dies, tue das nicht." Alles wird sehr klar mitgeteilt, warum aber nehmen wir diese Gebote nicht an? Wenn wir sie nicht befolgen, wird es unweigerlich zu Leiden kommen. Laßt uns die Gebote also annehmen, und nach einiger Zeit, wenn ihr euch erhoben habt, werdet ihr selber erkennen, wie fürchterlich diese Übertretungen sind.

Da gibt es die Geschichte eines Mannes, der von einem Tiergeist besessen war - dem einer Ziege oder eines Schafes. Das Tier war von einem Metzger geschlachtet worden, und diese furchtbar verletzte Tierseele drang in den Metzger ein. Dann, wurde sie gebeten: "Bitte, vergib diesem Mann, er hat nur aus Versehen Böses getan." "Nein", gab sie zur Antwort, "warum hat er mich getötet? Was hab' ich ihm getan, daß er mir etwas so Schreckliches antat? Da hängt jetzt mein Körper, das Blut rinnt aus ihm, und ich leide und leide! Warum nur tut er so etwas, welches Recht hat er dazu?"

Die Tierseele wurde einmal um Vergebung gebeten und lehnte ab, ein zweites Mal ebenso. Sie erklärte: "Die Menschen sagen, sie seien eben hungrig, und das sei der Grund, warum sie uns aufessen, aber sind wir vielleicht nicht hungrig? Das ist kein Grund, das ist keine Entschuldigung! Wir können diesem schlimmen Sünder nicht vergeben!" Erst beim dritten Versuch wurde schließlich Vergebung gewährt: "Es sei ihm vergeben."

Hätte diese Seele dem Mörder nicht vergeben, so wäre er einem großen Gericht unterzogen worden - denn es gibt auch dort ein Gericht! Wenn ihr von jemandem verletzt werdet, wird er hier und auch im Reich Gottes gerichtet.

Alle gehören ja zu jemandem! Wenn z.B. jemand euer Kind schlagen würde, würdet ihr nicht zurückschlagen wollen? Wir alle sind Kinder Gottes! Und nicht nur wir, auch die Tiere, die Hunde und Katzen und alle Lebewesen, alle hängen mit Gott zusammen und wurden von Gott hervorgebracht, und der sie gemacht hat, hat auch ein Herz für seine Kinder, für alle, gleich welcher Art. Es besteht eine Beziehung, und er wird nicht verzeihen, wenn ein Stärkerer, ein Älterer, den Jüngeren, Schwächeren verletzt - nein - er wird es nicht hinnehmen!

All diese Bäume und Pflanzen, sie verletzen sich nicht gegenseitig, selbständig wachsen sie und lieben einander, ohne Probleme. Warum müssen wir Menschen dann solche Schwierigkeiten machen, wir, die doch die Gesetzte kennen, die über die Gesetze Bescheid wissen!

Zwischen den Tieren, den Vögeln gibt es keine große Verwirrung, ihnen wurde kein Verständnis gegeben, kein Gesetz, das sie kennen sollten. Für den Menschen aber gibt es keine Entschuldigung, er kann nicht sagen: "Ich wußte es nicht!" Unwissenheit schützt ihn nicht vor Strafe! Der Mensch muß Wissen besitzen! - Er muß über alles Bescheid wissen und im Licht dieses Wissens handeln. Wollte er sagen: "Keiner hat mir etwas gesagt" - niemand würde darauf hören. Denn in den Menschen ist jegliche Art von Wissen und Weisheit hineingelegt worden. Wenn er sie nicht nutzt, so ist das seine eigene Schuld. Warum sollte er sie nicht nutzen?

Wenn euch Augen gegeben wurden, und ihr macht sie zu und lauft trotzdem weiter und fallt in einen Graben - und klagt dann: "Warum hast du diesen Graben gegraben, so daß ich hineinfiel?"; wird dann die Antwort nicht sein: "Ja hast du denn keine Augen?" Deshalb hat Gott euch doch Augen gegeben, weil es überall Gräben und Stolpersteine gibt, damit ihr sie seht und aufpaßt.

Euch wurde also Wissen und Weisheit gegeben, und eine Seele, damit ihr alles wissen könnt und im Licht des inneren Lichtes leben sollt, mit aller göttlichen Weisheit.

So, meine Lieben, bis in alle Einzelheiten wurde euch alles erklärt; eines Tages werden die Menschen auch diese einfache Tatsache erkennen, wie furchtbar es ist, ein anderes Lebewesen zu töten, und daß Gott dies nicht erlaubt hat.
(Sant Thakar Singh, Vortrag in Kinderhook, 29. Juni 1994)


Frage:
Du hat die Notwendigkeit der vegetarischen Ernährung deutlich erklärt, aber diese eine Frage wird oft gestellt, was ist mit Eiern und unbefruchteten Eiern. Gibt es da etwas Nachsicht oder so?

Sant Thakar Singh: Seht, das ist wie ein Kind im Leib der Mutter. Versteht ihr? Ein Kind im Leib der Mutter! Ob nun der Leib der Mutter benutzt wird, oder das Ei, - es läuft aufs Gleiche hinaus. Das Ei wird für 20 oder 22 Tage benötigt und der Leib der Mutter für 9 oder 10 Monate, in beiden Fällen aber findet der Entstehungsprozeß des neuen Wesens statt. Und wenn wir das Ei zerschlagen oder verletzten, dann wird das Leben des Wesens darin, das nach 20 oder 30 Tage das Licht der Welt erblicken sollte, zerstört.

So wie auch Abtreibung nicht erlaubt ist. Auch wenn so viele Regierungen sie zugelassen haben und nicht mehr als illegal bezeichnen, so ist sie dennoch im Reich Gottes nicht legal. Die dortigen Gesetze sind dennoch gültig.

Früher wurden die Gesetzte in Beratung mit Heiligen und Meistern gemacht, denn die Menschen sollten sich auf dieser Welt an dieselben Regeln wie im Reich Gottes halten. Es durfte nicht irgend etwas festgelegt werden, sondern nur das, was im Reich Gottes zulässig ist, und nichts, was dort verboten ist.

Solange die Heiligen und Meister zu Rate gezogen wurden, nahm alles seinen guten, richtigen Lauf. Später aber entwickelten die Menschen ihr eigenes Gemüt und verstanden nichts mehr. Schließlich wurde auch die Abreibung erlaubt. Sie ist und bleibt aber ein Verbrechen.

Und wenn wir ein Ei zerbrechen oder irgendwie benutzen, so ist das auch ein Verbrechen.
(Sant Thakar Singh, Vortrag in Kinderhook, 29. Juni 1994)


Frage:
Ist es dann auch eine Sünde, eine Karotte zu essen? Einige Menschen sagen, daß auch das Essen von Gemüse Karma bildet.

Sant Thakar Singh: Wie ich bereits sagte, Karma entsteht immer. Nur in diesem Fall eben sehr wenig, und das kann abgezahlt werden. Es muß aber abgezahlt werden, ganz frei ist es auch nicht.
(Sant Thakar Singh, Vortrag in Kinderhook, 29. Juni 1994)
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